Knigge beim Fliegen
 
 

Wer häufig fliegt, kennt das Problem: Die Sitze sind oft schmal und der Nachbar unbekannt. Leicht können da Kleinigkeiten nerven. Daher sollten sich alle an Bord an ein paar einfache Regeln halten.

Einsteigen: Bleiben Sie gelassen. Das Flugzeug wird nicht schneller losfliegen, weil Sie als Erster an Bord sind. Die meisten Airlines haben ein Boarding-System, wonach die hinteren Reihen zuerst einsteigen. So blockiert niemand den Gang, weil er sein Handgepäck noch verstauen muss.

Gepäck: Schweres Gepäck gehört unter den Vordersitz und nicht in das Gepäckfach. Allerdings gilt hier: Ihr Fussraum wird vollgestellt, nicht derjenige Ihres Nebenmannes!

Unterhaltung: Der Knigge rät, Ihren Sitznachbarn zu begrüssen. Nur weil er zurückgrüsst, heisst das nicht, dass er tatsächlich ein Gespräch anfangen möchte. Achten Sie vor allem auf nonverbale Signale. Andersherum sollten Sie aber auch für Klarheit sorgen: Lässt Ihr Sitznachbar Sie einfach nicht in Ruhe, sollten Sie ihm höflich, aber bestimmt sagen, dass Sie kein Interesse an einer Unterhaltung haben. Generell gilt: Sprechen Sie nicht zu laut. Und schon gar nicht über andere Menschen, rät der Knigge. Denn wer weiss, wer hinter Ihnen Platz genommen hat.

Rückenlehne: Ein Dauerärgernis – der eine möchte schlafen, klappt die Rückenlehne nach hinten und kippt dem Hintermann sein Tablett inklusive Kaffee auf den Schoss. Daher sollten Sie sich zunächst umdrehen und Ihren Hintermann warnen. Höfliche Zeitgenossen fragen um Erlaubnis – und müssen im schlimmsten Fall mit einer negativen Antwort zurechtkommen.

Alkohol: Über den Wolken wirkt Alkohol stärker als am Boden. Wegen des geringeren Luftdrucks weiten sich die Gefässe, das Blut zirkuliert schneller und der Alkohol wird leichter aufgenommen. Eine Zwischenlandung wegen volltrunkener Randale kann teuer werden, zudem drohen strafrechtliche Folgen.

Kinder: Wenn Sie mit Ihren eigenen Kindern verreisen, sollten Sie sie während des Fluges gut beschäftigen. Egal ob Spiele, Hörbücher oder Malutensilien – überlegen Sie, welches Spielzeug die lieben Kleinen schon in der Vergangenheit beruhigen konnte. Andernfalls sind Ihnen die bösen Blicke Ihrer Mitreisenden sicher. Wenn Sie sich andersherum von fremden Kindern belästigt fühlen, sollten Sie die Eltern höflich, aber bestimmt bitten, ihren Nachwuchs im Zaum zu halten. Klappt das nicht, können Sie auch die Flugbegleiter einschalten.

Schlafen: Ihr Nachbar nickt ein und schnarcht lautstark? Tippen Sie ihn an, natürlich ganz aus Versehen. Hilft auch ein kräftiger Schubs nicht, sollten Sie ihn wecken. Oder die Flugbegleiter darum bitten.

Aufstehen: Widerstehen Sie der Versuchung, sich am Vordersitz hochzuziehen. Dadurch stören Sie den Komfort Ihres Vordermannes empfindlich – und reissen womöglich Ihrer Vorderfrau ein paar Haare aus.

Sitzen bleiben: Kaum ist die Maschine gelandet, springen die ersten Ungeduldigen auf und kramen ihr Gepäck aus den Fächern. Da können die Flugbegleiter noch so oft bitten, dass alle Passagiere angeschnallt sitzen bleiben. Tun Sie der Crew doch einfach den Gefallen – schliesslich ist noch kein Passagier vor dem Flugzeug am Gate angekommen. Und spätestens am Gepäckband sehen sich sowieso alle wieder.

Abschied: Sie haben Ihren Sitznachbarn begrüsst, also verabschieden Sie sich auch wieder von ihm, selbst wenn Sie sonst kaum ein Wort miteinander gewechselt haben. Haben Sie den Flug genossen, oder war der Service ganz besonders freundlich? Dann bedanken Sie sich bei den Flugbegleitern beim Ausstieg.

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